Reporter ohne Grenzen: Jahresbilanz der Pressefreiheit 2022

Journalismus unter Druck: Die Zahl inhaftierter Journalistinnen und Journalisten ist einer Bilanz der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) zufolge im Jahr 2022 erneut gestiegen. Zum Stichtag 1. Dezember saßen laut der Jahresbilanz zur Pressefreiheit weltweit mindestens 533 Medienschaffende im Gefängnis, mehr als die Hälfte davon in den Ländern China (110), Myanmar (62), Iran (47), Vietnam (39) und Belarus (31).

Reporter ohne Grenzen
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Ein Verzeichnis der Steigerungsraten ist in Zusammenhang mit Mordopfern eigentlich das falsche Signal, und doch müssen die Morde an Medienschaffenden deutlich markiert werden: So dokumentiert RSF auch bei den getöteten Medienschaffenden eine wachsende Zahl: Demnach sind mit 57 Opfern 19 Prozent mehr Journalistinnen und Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet worden als noch im Jahr zuvor. Als einer der Gründe nennt RSF den Krieg in der Ukraine; hier seien acht Medienschaffende zu Tode gekommen.

Die Jahresbilanz der Pressefreiheit wird von Reporter ohne Grenzen seit 1995 veröffentlicht und berücksichtigt nach eigenen Angaben nur Fälle, „in denen RSF nach sorgfältiger Prüfung davon überzeugt ist, dass die Genannten in direktem Zusammenhang mit ihrer journalistischen Tätigkeit Opfer von Gewalt, Angriffen oder Unterdrückung geworden sind“.