Presserat: 17 Rügen ausgesprochen

Der Deutsche Presserat, die freiwillige Selbstkontrolle der Presse, hat auf seinen Sitzungen vom 8. bis 10. Juni  17 Rügen ausgesprochen. Insgesamt wurden 127 Beschwerdeakten behandelt, wovon 76 als begründet und 45 als unbegründet erachtet wurden. Zu den Maßnahmen zählten neben den 17 öffentliche Rügen, 23 Missbilligungen und 25 Hinweise. 11 Beschwerden seien begründet gewesen, es wurde aber auf eine Maßnahme verzichtet. Bei 6 Fällen handelte es sich um Wiederaufnahmeanträge, Einsprüche beziehungsweise Vertagungen.

 

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Behauptung über Kasia Lenhardt verletzte Persönlichkeitsschutz

Unter anderem wurde Bild.de gerügt für eine Äußerung in einem Interview mit dem Fußballer Jérôme Boateng über dessen Trennung von seiner Partnerin Kasia Lenhardt. Unter der Schlagzeile „Boateng rechnet mit seiner Ex ab” behauptete Boateng, Lenhardt habe Alkoholprobleme. Körperliche und psychische Erkrankungen gehören nach Ziffer 8, Richtlinie 8.6 jedoch zur Privatsphäre, über die nicht ohne Zustimmung der Betroffenen berichtet werden soll. Die Redaktion hatte nach eigenen Angaben Lenhardt zwar mit dem Interview konfrontiert, jedoch keine Äußerung dazu von ihr erhalten. Die Redaktion hätte, so der Presserat, daher ihrer Eigenverantwortung nachkommen müssen und auf die Veröffentlichung des unbelegten Alkoholismus-Vorwurfs verzichten sollen, zumal dieser dazu geeignet gewesen sei, die persönliche Ehre der Betroffenen nach Ziffer 9 des Pressekodex zu verletzen.

Eine weitere Rüge erhielt bild.de für die Veröffentlichung eines Chats zwischen Kasia Lenhardt und einer anderen ehemaligen Partnerin von Jérôme Boateng.

Lesen Sie hier die vollständige Mitteilung des Presserats.

Den aktuellen Stand der Rügen-Veröffentlichungen aus den vergangenen Sitzungen können Sie hier einsehen.

Zum Pressekodex.