Reporter ohne Grenzen: Weltweit 50 Medienschaffende getötet

Mindestens 50 Journalistinnen und Journalisten und andere Medienschaffende weltweit sind im vergangenen Jahr in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden. Das geht aus dem zweiten Teil der Jahresbilanz der Pressefreiheit 2020 von Reporter ohne Grenzen (RSF) hervor. Die meisten der Getöteten seien gezielt ermordet worden, weil sie zu Themen wie Korruption, organisiertem Verbrechen oder Umweltzerstörung recherchierten.

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Die gefährlichsten Länder für Medienschaffende 2020 waren laut Bericht Mexiko, der Irak, Afghanistan, Indien und Pakistan.

Zusätzlich starben Hunderte Journalistinnen und Journalisten weltweit an oder mit Covid-19. Wie viele von ihnen sich infolge ihrer Arbeit mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hatten, sei nicht festzustellen. Mindestens drei Journalisten erlagen dem Virus wegen mangelnder ärztlicher Versorgung, nachdem sie sich mutmaßlich in Gefängnissen in Ägypten, Russland und Saudi-Arabien infiziert hatten, teilte RSF mit.

„Kritisch über Korruption, Mafia oder Umweltzerstörung zu berichten, ist in viel zu vielen Ländern lebensgefährlich für Journalistinnen und Journalisten“, sagte RSF-Vorstandssprecher Michael Rediske. „In Ländern wie Mexiko, Irak oder Pakistan können mächtige Kriminelle, extremistische Gruppen und zum Teil auch korrupte Politikerinnen und Politiker immer noch damit rechnen, mit solchen Verbrechen ungestraft davonzukommen. Diese Taten zielen niemals nur auf die unmittelbaren Opfer. Jeder Mord an einer Journalistin oder einem Journalisten ist ein Anschlag auf das Recht aller Menschen, sich frei und unabhängig zu informieren.“

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