13. Oktober 2006 | Digitales
Regensburg: Modellprojekt Handy-TV
In Regensburg werden seit dem 28. September 2006 bei einem europäischen Modellversuch die Möglichkeiten von Fernseh- und Hörfunkempfang übers Handy getestet. Bei dem auf zwei Jahre angelegten Projekt werden rund 200 Nutzer mit Mobiltelefonen ausgestattet, die einen Empfang nach dem Standard DMB (Digital Multimedia Broadcasting) ermöglichen. „Wir wollen in Regensburg testen, wie lokale Inhalte von den Nutzern angenommen werden“, sagte dazu Martin Gebrande, der Geschäftsführer der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM). Ziel sei es, für die Unternehmen Daten zu sammeln, damit diese sich auf die kommenden Märkte einstellen könnten. Zunächst werden, wie der Verband Bayerischer Zeitungsverleger mitteilt, in Regensburg jeweils zwei Video- und Radiokanäle ausgestrahlt: Die Programminhalte liefern unter anderem der Bayerische Rundfunk, Antenne Bayern, das Funkhaus Regensburg, das ostbayerische Regionalfernsehen TVA sowie mehrere bundesweite Anbieter. Darüber hinaus sollen auch Inhalte des von der Regensburger Universität veranstalteten Studentenradios ausgestrahlt werden. Bereits während der Fußball-WM hatte es laut VBZV in München ein Kurzprojekt mit 190 Teilnehmern am Handy-TV gegeben. Mehr als 90 Prozent der Handybesitzer hätten während des Sportereignisses zwar ihr Telefon zum Fernsehen genutzt, doch habe sich die TV-Nutzung deutlich von der normalen zu Hause unterschieden. So schauten nach den bisherigen Ergebnissen des Projekts die Testteilnehmer meist nur wenige Minuten ins Programm und dies oft auf der Fahrt im Bus, in der Tram oder in der S-Bahn. Der Modellversuch wird von dem europäischen DMB-Projekt „Mi Friends“ organisiert, das auf Initiative der BLM gestartet wurde. Insgesamt 75 Partner aus neun Ländern sind an dem Modellvorhaben beteiligt. Weitere Handy-TV-Testläufe soll es grenzüberschreitend im Bodenseeraum sowie in Südtirol geben.