09. Dezember 2002 | Ausland
Nepalesischer Journalist inhaftiert
Der Weltverband der Zeitungen (WAN) und das Weltforum der Chefredakteure (WEF) haben den Premierminister Nepals aufgefordert, den Verleger der Tageszeitung „Aparanha“, Rai, freizulassen. Rai war aufgrund der Beschwerde eines Polizisten inhaftiert worden, dem in einem kürzlich erschienenen Artikel Bestechlichkeit vorgeworfen worden war. In dem Schreiben an Premierminister Lokendra Bahadur Chand erklärten WAN und WEF, dass die Inhaftierung eines Journalisten wegen angeblicher übler Nachrede „völlig unangemessen“ sei und gegen verschiedene internationale Übereinkommen verstoße. In allen nachgewiesenen Fällen von übler Nachrede habe sich eine zivilrechtliche Beurteilung des Schadens als verhältnismäßig herausgestellt. „Wir sind nicht zuletzt deshalb besonders besorgt, weil die Inhaftierung eines Journalisten wegen angeblicher übler Nachrede zu einem Zeitpunkt geschieht, zu dem die in den Medien Beschäftigten ohnehin bereits erhebliche Schwierigkeiten bei ihrer Berufsausübung erfahren“, heißt es in dem Brief von WAN und WEF. Gleichzeitig wiesen die beiden Organisationen darauf hin, dass mehr als 100 Journalisten in Nepal im vergangenen Jahr aufgrund eines Antiterrorismusgesetzes, das zur Bekämpfung einer maoistischen Erhebung erlassen worden war, verhaftet wurden. Kontakt: WAN, Larry Kilman, Telefon 00331/47428500, E-Mail lkilman(at)wan.asso.fr.