Krone-Gesellschaften: Funke und Signa lehnen Verkauf ihrer Anteile ab

Die Funke Mediengruppe und das österreichische Immobilien- und Handelsunternehmen Signa haben in einer Mitteilung „kategorisch“ ausgeschlossen, Anteile an den Gesellschaften der „Krone“ (Wien), dem „Kurier“ oder dem Verlag Mediaprint zu veräußern. Sie reagierten damit auf Äußerungen einer Vertreterin der Familie Dichand. Darin hatte die Vertreterin Interesse der Familie am Erwerb der Funke/Signa-Anteile an den Krone-Gesellschaften bekundet. Ein solcher Erwerb scheitert laut Mitteilung am „nicht vorhandenen Verkaufsinteresse der beiden Unternehmen“. Die beiden Unternehmen stünden diesbezüglich auch nicht für Gespräche zur Verfügung.

Überdies werde das von einem Schweizer Schiedsgericht am 20. Mai 2020 gefällte Schiedsurteil vor den nunmehr zuständigen ordentlichen Gerichten angefochten. Grund dafür sind laut Funke unter anderem die im Schiedsverfahren aufgetretenen schwerwiegenden Unregelmäßigkeiten. Ebenfalls vor ordentlichen Gerichten anhängig sei noch eine Vielzahl weiterer Verfahren. Sie betreffen offene Fragen grundsätzlicher Bedeutung zwischen den Gesellschaftern der „Krone“ und sollen verbindlich geklärt werden.

Zwischenzeitig hatte laut Mitteilung das deutsche Bundeskartellamt mit Schreiben vom 18. Februar 2020 die von Funke und Signa angemeldete Erlangung der Mehrheit an den Krone-Gesellschaften freigegeben. Sobald die bereits erfolgte Erlangung der Stimmenmehrheit durch die WAZ Ausland Holding GmbH bzw. NKZ Austria-Beteiligungs GmbH an den Krone-Gesellschaften auch in Österreich kartellrechtlich genehmigt beziehungsweise nicht untersagt werde, strebten die Gesellschafter den weiteren Ausbau ihrer heute schon vorhandenen Stimmenmehrheit an. Die Gesellschafter würden ihre Mehrheit aktiv zum Wohle der „Krone“ und ihrer Belegschaft ausüben.