BDZV informiert mit neuen digitalen Formaten zu Branchenthemen

Große Nachfrage für Webinare und Webmeetings

Mit dem in der vergangenen Woche erstmals digital veranstalteten Kongress beBETA ist es dem BDZV gelungen, ein großes Konferenz-Format auf die virtuelle Bühne zu übertragen. Bis zu 1000 Zuschauer schalteten sich im Netz beim Livestream parallel ein. BDZV-Geschäftsführerin Katrin Tischer zeigte sich sehr zufrieden: „Wir tragen das Digitale nicht nur im Namen, sondern setzen es als Verband auch operativ um. Der BDZV kann digital. Im Großen, wie bei beBETA, wie auch im vermeintlich Kleinen: mit Webmeetings und Webinaren.“

Schon vor der Corona-Krise hat der Geschäftsbereich Märkte Webinare für Mitglieder angeboten. Durch die Kontakt-Einschränkungen mussten kommunikationsintensive Organisationen wie der BDZV vermehrt auf digitale Kanäle ausweichen. Zugleich stieg das Informationsbedürfnis der Mitglieder durch die vielen von der Krise aufgeworfenen Fragen erheblich. Der Verband nahm sich der Herausforderung unmittelbar an. Holger Kansky, Leiter Digitales, und Christian Eggert, Leiter Verlagswirtschaft, nutzen diese Möglichkeiten intensiv.

Für Kansky, seit 2006 beim BDZV, liegt der Vorteil der Webinare auf der Hand: „Sie können vergleichsweise kurzfristig angesetzt werden und der Aufwand für die Teilnehmer ist überschaubar. Es müssen keine Reisen angetreten werden oder sonstige Vorbereitungen getroffen werden.“ Seien vor der Corona-Krise Webinare in unregelmäßigen Abständen angeboten worden, „sind wir während des offiziellen Shutdowns dazu übergegangen, jeden Donnerstag um 14.30 Uhr ein Webinar zu einem bestimmten Thema anzubieten, weil Präsenzveranstaltungen nicht mehr möglich waren“.

„WissensWERT“ heißt diese Webinar-Reihe, die Ende März gemeinsam mit der ZV-Akademie kurzfristig gestartet wurde, um Mitglieder gewohnt zuverlässig im Home- oder Mobileoffice mit Wissen rund um digitale Themen zu versorgen. Jeden Donnerstag informieren seither Experten über Paid Content, Datenschutz, Social Media oder New Work. „Alle Webinare werden für unsere Mitglieder kostenlos angeboten. Was bei den Verlagen besonders gut ankommt, sind Praxisbeispiele aus der Branche für die Branche“, erläutert Kansky. Bislang sind 17 solcher virtuellen Veranstaltungen mit Teilnehmerzahlen von 17 bis 130 im Netz gelaufen. Es gibt zwei Formate:

Bei den Webinaren ist eine Beteiligung der Teilnehmer grundsätzlich immer möglich, die Fragen werden aber per Chat formuliert. Der Moderator richtet diese Fragen dann mündlich an den Referenten. Wenn intensivere Interaktion und Austausch gewünscht und sinnvoll sind, wird grundsätzlich eher ein Webmeeting angelegt. Bei den Webmeetings ist jeder Teilnehmer grundsätzlich sichtbar und kann sich direkt in die Diskussion einbringen.

Bisher bieten BDZV und ZV-Akademie die Webinare unentgeltlich an. „In Zukunft“, so ZV-Akademie-Geschäftsführer Jochen Dieckow, „möchten wir auch kostenpflichtige Webinare anbieten. Mit den gemachten Erfahrungen wollen wir neue digitale Angebote kreieren, die sich dann langfristig auch wirtschaftlich tragen.“

Auch für die Gremienarbeit – Kansky und Eggert betreuen jeweils sechs Arbeitsgruppen – setzt der Verband nicht erst seit Corona zunehmend auf virtuelle Treffen. Der Austausch über Fachthemen sei vor der Corona-Krise überwiegend in Form von Ausschüssen und Arbeitsgruppen organisiert gewesen, die sich in der Regel zwei bis dreimal jährlich getroffen haben, erklärt Eggert, der seit 2001 beim BDZV arbeitet und insbesondere für den Lesermarkt Print- und Digital, Papierbeschaffung, Zeitungszustellung, Logistik und Briefzustellung zuständig ist. Schon vor der Corona-Krise wurden die Arbeitsgruppentreffen durch regelmäßige Telefonkonferenzen von einstündiger Dauer einmal pro Monat ergänzt, um sich über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Seit Beginn des offiziellen Shutdowns sind viele dieser Telefonkonferenzen auf Web-Meetings umgestellt worden, „da die Gesprächsatmosphäre persönlicher wird, wenn man die Kollegen auch persönlich vor sich sieht“, so Eggert. „Außerdem ist es einfacher, schnell einmal für eine tabellarische Übersicht oder eine kurze Präsentation den Bildschirm mit den anderen zu teilen.“

Erfreulicher Nebenaspekt: Eggert und Kansky erreichen in der Gremienarbeit wie auch in den externen Webmeetings und Webinaren mehr Mitarbeiter aus den Mitgliedsverlagen als früher. Was die virtuellen Treffen nicht ersetzen können, ist das „Networking“. Videokonferenzen, Webinare und Web-Meetings funktionieren vertrauensvoll besser mit Leuten, die sich vorher schon persönlich kannten, meint Eggert. Auch die für das Netzwerk wichtigen Pausengespräche, die bei persönlichen Treffen zwangsläufig entstehen, fehlten bei Web-Meetings und Webinaren.

Für die Zeit nach der Corona wollen Kansky und Eggert den eingeschlagenen digitalen Weg jedoch auf jeden Fall fortsetzen: „Wir können immer wieder kurzfristig beliebige Gruppen zu Fachthemen zusammenstellen. Das, was wir hier im Bereich Märkte besonders intensiv machen, nämlich über fachliche Informationen die Netzwerke unter den Mitgliedern zu stärken, wird durch Webinare noch viel besser als durch Konferenzen, Gremiensitzungen oder auch Telefonkonferenzen.“ Praktisch könne das so aussehen, dass die Gremien nur noch einmal jährlich persönlich zusammenkommen – „dann aber möglicherweise intensiver“. Andere Termine könnten durch Webinare und Web-Meetings ersetzt werden, die dann aber häufiger stattfinden als bisher.