12. Juni 2017 | Namen und Nachrichten
WAN-IFRA: Michael Golden neuer Präsident / Goldene Feder der Freiheit für Can Dündar
Michael Golden, Vice Chairman of the Board bei der „New York Times“, ist neuer Präsident des Weltverbands der Zeitungen und Nachrichtenmedien (WAN-IFRA). Im Rahmen des 69. Jahreskongresses in Durban, Südafrika, wurde er von den Verbandsmitgliedern gewählt.
Golden übernimmt das Amt von Tomas Brunegård, der seit 2013 Präsident der WAN-IFRA war. Gleichzeitig wurde Paul Verwilt, COO des belgischen Verlagshauses Mediahuis, zum neuen Schatzmeister des Verbands gewählt. Vervollständigt wird das Präsidium von David Callaway, CEO beim US-Verlagshaus The Street, und Kevin Beatty, Executive Director der britischen Daily Mail Group. Golden sagte anlässlich seiner Einführung in das Präsidentenamt: „Ich möchte WAN-IFRA dabei helfen, einige der aktuellen globalen Trends umzukehren, so wie ich es bereits bei der 'New York Times' getan habe. In vielen Teilen der Welt entwickelt sich die Medienfreiheit in eine falsche Richtung. Es liegt in der Tradition der WAN-IFRA, den Dialog zu diesem Thema zu fördern, es stärker ins Bewusstsein zu rücken und die bedeutende Rolle der Medien für Bürger und Gesellschaft zu unterstreichen.“
Beim Kongress erhielt außerdem Can Dündar, ehemaliger Chefredakteur der türkischen Zeitung „Cumhuriyet“, den Golden Pen of Freedom-Preis (Goldene Feder der Freiheit), der jährlich verliehenen Auszeichnung der WAN-IFRA. Die Jury würdigte Dündars außergewöhnlichen Einsatz für die Wahrung der Pressefreiheit und seine Unterstützung für die 150 inhaftierten Kollegen in der Türkei. Nachdem die „Cumhuriyet“ im November 2015 über angebliche Waffenlieferungen des türkischen Geheimdienstes an islamistische Kampfgruppen in Syrien berichtet hatte, begann die türkische Justiz, Dündar intensiv zu verfolgen – unter anderem wegen Spionage und Geheimnisverrats. Im Juli 2016 reiste der Journalist nach Deutschland aus und gründete in Berlin das regierungskritische, digitale Nachrichtenportal Özgürüz.