07. April 2010 | Allgemeines
E-Reader bisher kaum bekannt in Deutschland
Interessierte wünschen sich multimediale Angebote und E-Magazine auf iPad und Co.
Betrachtet nach absoluten Zahlen, relativiert sich das positive Bild jedoch. Denn 62 Prozent der Befragten sagten im November 2009, keines der im Interview abbildungsgestützt erfragten Geräte zu kennen, und nur ein Prozent besaß Ende vergangenen Jahres bereits eines dieser. 84 Prozent hingegen gaben an, weder einen E-Reader zu besitzen noch die Anschaffung eines solchen zu planen. Einen Kauf erwägen aber immerhin zwölf Prozent, aber auch nur dann, wenn die Technologie fortgeschritten ist und ein solches Gerät für weitere Anwendungen eingesetzt werden kann. Trotz der hohen Anforderungen an das Gerät und der vor wenigen Monaten noch geringen Bekanntheit von E-Readern liegen Apple nach eigenen Angaben schon mehr als 200.000 Vorbestellungen für das im April auf den Markt kommende iPad vor, und das bei Listenpreisen zwischen 500 und 700 US-Dollar.
Stärken-Schwächen-Abwägung statt Euphorie
Die Bundesbürger stehen laut tns emnid der E-Reader-Technik gespalten gegenüber: Von den 1.359 im November 2009 befragten Personen sehen mehr als zwei Drittel sowohl Vor-, als auch Nachteile. 15 Prozent nennen ausschließlich Nachteile, hingegen nur ein Prozent nannten ausschließlich Vorteile. Dabei sind gerade die 14- bis 29-Jährigen der Technologie gegenüber offener, nicht jedoch die Internetnutzer insgesamt. Letztere benennen neben mehr Stärken auch mehr Schwächen eines solchen Produktes.
Vielfalt und Platzersparnis zählen zu den Vorteilen – Fixierung auf ein statisches Gerät statt Papierblättern ist einer der Nachteile. Zu den Vorteilen eines elektronischen Lesegerätes gehört für 39 Prozent der Deutschen vor allem die Platzersparnis bei Einsatz und Aufbewahrung sowie der Zugriff auf eine große Zahl von Büchern (33 Prozent) beziehungsweise der sofortige individuelle Zugriff auf unterschiedliche Bücher (29 Prozent). Positiv werden auch das – im Vergleich zum Papier – geringere Gewicht sowie der einfache Kauf durch einen Download eingeschätzt.
Auch die Käufer von Büchern in gedruckter Version wissen um die Vorteile eines elektronischen Lesegerätes, jedoch fehlt knapp der Hälfte das Gefühl, auch tatsächlich ein Buch in der Hand zu halten. Weitere Kritikpunkte sind die Abhängigkeit von Akkus beziehungsweise Strom, das Lesen auf einem Bildschirm sowie der Anschaffungspreis eines solchen E-Readers. Über die Hälfte der Kaufwilligen würde einen E-Reader als multimedial einsetzbares Kommunikationsgerät verwenden. Dazu gehöre neben dem Lesen auch das Verfassen und Versenden von Texten, die Aufnahme beziehungsweise die Bearbeitung von (Bewegt)-Bildern sowie das Telefonieren. Über die Hälfte erwartet zudem einen mobilen Internetzugang. Zudem kann sich knapp ein Viertel vorstellen, den E-Reader als Ersatz für die Papierversion einer Zeitung oder Zeitschrift zu nutzen.